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Janina Zeitler – Dual Passion: Zwischen Piste und Welle

Neben dem Skirennsport hat Janina mit dem Wellenreiten eine zweite Leidenschaft für sich entdeckt. Auf den ersten Blick ein nicht typisch bayerischer Sport, doch das Surfen am Eisbach hat  eine große Tradition in München. Die stehende Welle am Englischen Garten ist Surfern weltweit ein Begriff.

Bereits im Sommer 2015 wurde sie Deutsche Vize Juniorenmeisterin im Wellenreiten an der Französischen Atlantikküste, jetzt ist die 16-jährige Europameisterin im Surfen auf der größten künstlichen Welle der Welt. Im Rahmen des „Surf [&] Syle“ Festivals im Oktober 2016 am Münchner Flughafen, siegte sie in der Klasse Open Women.

Die Teilnahme an Wettkämpfen war eher zufällig. Als während eines Familienurlaubs an der Atlantikküste vor drei Jahren die Deutsche Meisterschaft im Wellenreiten ausgetragen wurde, hat sich Janina spontan zur Teilnahme entschlossen. Seitdem tritt sie regelmäßig zu Contests an, sowohl im Bereich „stationary wave riding“ auf stehenden Wellen, als auch „open water“.

Die Surfer sind innerhalb des Deutschen Wellenreiterverbands (DWV) organisiert, der auch die nationalen Wettkämpfe ausrichtet und Teams für internationale Wettbewerbe aufstellt. Anders als im Skirennsport gibt es jedoch keine Vereinsstrukturen mit entsprechender Förderung. Die Contests werden international dominiert von Surfern, die am Meer aufgewachsen sind. Viele Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft haben einen deutschen Pass, leben aber seit vielen Jahren auf den Kanaren.
Um auf diesem Level konkurrenzfähig zu sein, muss man natürlich viel trainieren. Entweder finanziert man sich einen Privatcoach, oder bringt sich die Moves und Tricks selbst bei.

Der Eisbach liegt zwar direkt vor der Haustüre, aber mit den Trainingsmöglichkeiten am Meer ist es eher schwierig.  Viele Reisen zu den besten Wellenspots der Welt sind eine wichtige Voraussetzung für die eigene surferische Entwicklung. Zum Beispiel der Atlantik, in Südfrankreich, Spanien, Portugal und den Kanaren, bietet sehr gute Bedingungen. Das absolute Highlight in den Sommerferien 2015 war allerdings der Trip nach Maui, Hawaii. Surfen in der Buch von Hookipa ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Zum Wellenreiten ist Janina vor vier Jahren durch eine Freundin und den Film „Soul Surfer“  gekommen. Ihre ersten Versuche machte sie an der Floßlände in Thalkirchen. Seit zwei Jahren surft Janina nun an der Eisbachwelle, direkt beim Haus der Kunst. Dort kann man sie im Sommer an jedem Wochenende antreffen. Doch auch im Winter, wenn es das Skifahren zulässt, kommt sie regelmäßig an ihren „Homespot“ den Eisbach. Zumal sich Skifahren und Wellenreiten sehr gut ergänzen, denn beide Sportarten haben ähnliche Anforderungen: Schnelligkeit, Kraft, Balance und Koordination.

Bei den Skirennen im letzten Winter hatte Janina, neben ihrer Skiausrüstung, auch oft ihr Surfboard im Auto. Denn wenn es nicht zu spät wurde, ist sie anschließend noch an den Eisbach gefahren, um dort zu trainieren. An den Nagel will sie das Skifahren nicht hängen, dazu macht es im Jugendteam einfach zu viel Spaß. Natürlich wird sie diesen Winter neben dem Skifahren auch regelmäßig zum Surfen gehen, schließlich will sie bei der Deutschen Meisterschaft antreten und Ihren Europameistertitel im nächsten Sommer 2017 verteidigen.

2020 soll das Surfen ja auch olympisch werden ….